Am Mittwoch, 12.08.2015 war nun endlich der Starttag!
Und es gibt noch eine Neuigkeit! Werner Holthaus (übrigens ein Künstler, der gar nicht bekannt genug ist! Schaut euch selbst seine faszienierenden Bilder an: Werners Homepage) hat sich spontan entschieden mit zu kommen! So ging es morgens früh um 5.00 Uhr in Hohenlimburg los. Und das sehr komfortabel! Denn genauso spontan hat sich Uli Klautke dann noch dazu entschieden uns bis nach Paris zu bringen! Von dort ging es dann um 12.23 Uhr mit dem TGV nach Irun.

Die ganze Fahrt verlief reibungslos und ohne Stress! 1351 km sind wir nun von zuhause entfernt. Mit Wehmut im Herzen lasse ich Andreas zurück, ich hätte ihn gerne dabei gehabt. Aber einer muss ja das Geld verdienen 😉 Ich bin ihm aber sehr dankbar dafür, dass er mich wehmütig, aber auch stolz, ziehen lässt. Das Werner mit dabei ist, beruhigt ihn ungemein.

Das Zelt ließ sich prima aufbauen und den ersten Test hat es auch bestanden! Die letzte Nacht  hat es geregnet und gewittert! Und ich bin trocken geblieben, sowie Werner in seinem Zelt auch.

Ja, nun sitzen wir in Hondarribia auf dem Campingplatz Faro de Higuer. Eigentlich ist es so schön hier, man sollte die ganzen Wochen bleiben.
Aber es ist tatsächlich so, wie viele es beschreiben: Der Camino ruft!
Werner und ich haben schon gefunden wo wir lang müssen und sind auch schon ein kleines Stück auf dem Weg gelaufen. Rauf und runter, rauf und runter, rauf und runter….wir befinden uns schließlich noch in den Ausläufern der Pyrenäen.

Die Sonne knallt, überm Atlantik sind Wolken am blauen Himmel und Wind bläst uns wohltuend um die Ohren!
Nach jeder Steigung erwartet uns ein atemberaubender Blick!

 

Die Küste ist hier felsig, es gibt nur kleine Ministrände. Rechts das Meer, links die Berge mit Wald!  Und wir mittendrin.

 

Sogar Lissy hat ein Lächeln im Gesicht! Sie läuft freudig und doch völlig entspannt mit uns und erkundet alles.
Jetzt aber sitzen wir auf der Terasse im Schatten unter Olivenbäumen und genießen die Mittagsuhe! Lissy schläft, wie die meisten Spanier auf Campingplatz. Dafür sind sie aber abends und nachts aktiver als wir, sogar die Kinder sind bis 2 Uhr nachts am spielen.
Wir lesen ein bisschen in unseren Reiseführern und überlegen, was wohl so alles auf uns zu kommt. Während ich das hier schreibe liest mir Werner aus unserem Sprachführer spanische Vokabeln vor. Dabei merke ich, das Thomas mir in den 3 Stunden privates spanisch lernen ganz schön viel beigebracht hat was Ausprache, Grammatik etc. betrifft. Vom Gefühl her hätte ich gesagt, nix ist hängen geblieben.
Ich versuche die ganze Zeit festzustellen wie ich mich fühle. Aber ich weiß es nicht. Zuhause fühlte ich mich gestresst, ausgebrannt, leer…nix ging irgendwie mehr, je näher der Zeitpunkt kam, an dem ich los wollte.
Ohne es vorher geahnt zu haben, ist das alles zum richtigen Zeitpunkt so gekommen.
Ich glaube zuhause wäre ich vor Überlastung und Zwang des Alltags und der Aufgaben bald zusammengebrochen.
Hier ist alles entschleunigt und man muss sich nur auf die lebenswichtigen Dinge konzentrieren. Was essen Lissy, Werner und ich, was trinken wir, wo bekommen wir das, wo schlafen wir? Wäsche wird per Hand gewaschen. Und das wichtigste ist…Wo geht es lang.
Heute vermisse ich nichts an Gegenständen.  Nur Andreas, Tobi, meine Mama, Papa und meine Freunde (besonders Uli, Danii und Bianca…)…die vermisse ich grade.
Apropos vermissen:
Hallo Herr Kaiser! Werner vermisst Sie im Moment nicht 😉 jedoch denkt er an Sie! Keine Sorge, ich passe gut auf ihn auf und Werner gut auf mich!
Wir wollen ja schließlich gesund, munter und mit ganz viel Energie und Lebensfreude wieder heimkommen!
Danii, wir beiden denken ganz viel an dich! Halt die Ohren steif! Du bist mit dabei, wir haben dich schließlich am Hals 😀 Werner sowie auch ich tragen deine selbstgefertigten Jakobsmuschel-Kette! Schade, dass du nicht dabei bist!
Andreas…nicht vergessen…Ich liebe dich ♡♡♡

Hier ist es nun mit der Ruhe vorbei, wir haben kurz nach 16 Uhr und die Animation beginnt mit lauter Musik vom DJ und gut gelaunten Spaniern. Wir nehmen die gute Laune mit und sammeln Kraft für morgen.

Denn morgen früh wird der Rucksack aufgeschnallt und das Abenteuer „Camino del Norte“, der Jakobsküstenweg beginnt!
Ultreja! Bon Camino!  Wir nehmen einen jeden von euch mit!  ♡

 

 

7 Gedanken zu „Es geht los!“

  1. Das freut mich.sehr das es euch so.gut geht, hat mich gefreut euch nach Paris zu bringen, Rückfahrt ohne euch war schon etwas komisch.bin.in.Gedanken.immer bei euch ganz liebe Grüße Uli

  2. Liebste, wenn ich schon nicht mit dir gehen kann, dann kann ich dir wenigstens den Rücken frei halten für dein großes Abenteuer. Ich liebe dich nämlich auch :-) Freut mich sehr hier von dir zu lesen, dass es dir gut geht und eure kleine Gemeinschaft auf einem guten Weg ist. Bin gespannt auf viele weitere Geschichten!

  3. Kaffee schlürfend … hab ich mich sehr über dieses erste ausführliche Lebenszeichen gefreut – und mein Grinsen im Gesicht wurde immer breiter – ja, da ist es also jetzt tatsächlich soweit, Du steckst jetzt mitten drin in Deinem heiß ersehnten Abenteuer :) – lieben Gruß an Werner, ach und sag Lissy: Wuff – wau wau, die weiß schon, was ich meine :p
    Ich denk an Dich

  4. Schön, dass es euch gut geht. Genießt die Reise, auch wenn sie anstrengend ist.
    Nicht jeder hat Mut und Möglichkeit dies zu tun.

    Wünsche euch beiden nur das Beste!

  5. Ola e bom Dia zusammen,
    schön das sie gut angekommen sind auf dem Camino.
    Auch ist es gut das Hr. Holthaus mich nicht vermisst. Ich hoffe das geht bis zum Schluss so weiter. Ich freue mich auf weitere Einträge und Bilder über dem Camino und wünsche Ihnen dreien viele magische Momente, innere aufgewühltheit, innere Ruhe und den 4 Fußen und 4 Pfoten immer ein festen tritt.

    Grüße vom Berg

    Günter Kaiser

  6. Du hast die ersten Kilometer Geschäft während ich meinen Rucksack packe und die letzten Vorbereitungen angehe. Sonntag den ersten Stempel von unseren Pastor abholen und Montag der erste pressetermin. Schade das wir nicht ein wenig zusammen gehen konnten und so kann ich dich nur um deinen Weg beneiden der so viel größer ist als meiner. Buen camino, ich hoffe wir sehen uns mal persönlich nach unserer Tour.