Nach einer ruhigen erholsamen Nacht frühstücken wir mit Blick aufs Meer. Dabei überlegen wir heute auf die gegenüberliegende Klippe zu wandern. Dort kann man eine Kirche und einen Turm erkennen.

Man nennt die Klippen Alabasterküste aufgrund ihrer Farbe. Monet fand die Klippen so beeindruckend, dass er hier in Fecamp einige Bilder davon gemalt hat.
Wir brechen auf und gehen erstmal in Richtung Stadt und Hafen. Auf dem Weg in die Stadt kommen wir durch kleine Gassen in denen Häuser stehen, die grade mal so breit sind wie ein Auto.

Die Mauern sind teilweise aus dem gebaut worden was der Strand hier hergibt. Dem sogenannten Feuerstein, oder Flint, manchmal auch mit Material das aussah wie Bimsstein. Zusammen mit rotem Ziegel ergibt es richtig schöne Fassaden.
Der Hafen besteht aus mehreren Becken. Die einzelnen Becken sind zum Teil mit Flut-Toren versehen, da hier Ebbe und Flut eine sich ständig um mehrere Meter ändernde Wasserhöhe erzeugen.
Um die Mittagszeit ist heute Ebbe und die Boote stehen tief unten im Hafenbecken. Von der Kaimauer möchte ich heute nicht runterfallen…

Während wir da so im Hafen stehen und uns umschauen fällt der Blick auf unterschiedlichste Gegenden. Richtung Stadt sieht man Häuserreihen, kleine Gässchen und ein buntes Treiben. Einmal um 90° gedreht stehen Fabrikhallen, teilweise leerstehend und verwahrlost. Nochmals gedreht liegt die Klippe mit der Kirche vor mir. Am Hang stehen verteilt einige schöne Hauser und man erkennt eine Straße die sich in Serpentinen zum Kap Fagnet hinaufwindet.
Mich reizt erstmal ein leeres Fabrikgebäude. Fast schon ein Lost Place. Hier wurde wohl Fisch verarbeitet. So sehr ich die Jakobsmuschel mag, da sie ein Sinnbild für den Jakobsweg ist,  hier bedrückt mich der Anblick der vielen Muscheln. Ihre Schalen liegen zu tausenden zwischen Unrat und Müll.

Von dort machten wir uns auf den Weg hoch zur Kirche. Doch wie dort hinkommen? Einmal ums Hafenbecken rum, doch dann steht eine Häuserzeile dort. Ein Wegweiser zeigt mitten auf die Häuserzeile. Und nun? Als wir näher rangehen entdecken wir einen schmalen Durchgang, wie eine kleine Tür. Als wir hereingehen gelangen wir in eine schmale Gasse und viele Treppen die uns durch die Häuser am Hang nach oben führen. Trotz Andi’s Gejammer gehen wir bis ganz oben und werden dort reich belohnt!

Es ist wunderschön hier. Man hat einen atemberaubenden Blick über die Küste.

Und Andreas freut sich über die Bunkeranlagen, die er hier besichtigen kann. Es sind Teile des Atlantikwalls.
Dort steht unter anderem ein Radarsystem zur Erfassung von Schiffen, auch Würzburgriese genannt, sowie drei Betonsockel die für ein Mammutradarsystem vorgesehen waren zur Erfassung von anfliegenden Flugzeugen. Dieses ist jedoch nie installiert worden. Die ganze Bunkeranlage verteilt sich komplett über die Klippe mit verschiedenen Geschützstellungen.

Die Kirche ist eine alte Kapelle, die von einem normannischen Adeligen errichtet wurde. Er hat vor der Küste Schiffbruch eritten und wurde gerettet. Laut Sage hat Gott ihm dann aufgetragen drei Kapellen zu errichten, eine davon ist diese, die Chapelle-Notre Dame de Salut.

Der Turm ist eine militärische Einrichtung, wahrscheinlich ein Küstenradar, der französischen Armee.
Mich fasziniert derweil eher die Gegend hier auf dem Cap Fagnet.

Nach einer kleinen Stärkung steigen wir den Berg wieder hinab und lassen den Rest des Tages gemütlich am Zelt ausklingen.

Schaut euch die Bilder in der Galerie an und genießt Fecamp mit uns