Bevor ich hier tiefer in den Text einsteige muss ich vorwegschicken, dass ich weder ein Hundeversteher bin noch großartig Ahnung von Hundeerziehung habe. Ich schreibe einfach, was ich beobachtet habe und welchen Reim ich mir darauf mache. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht unsere Hündin Gina und ihre nicht immer ganz unproblematischen Begegnungen mit anderen Menschen oder auch Hunden.
Gina ist nicht einfach ein Hund, sondern natürlich auflerdem das Produkt menschlichen Einflusses: Sie ist ein Mischling aus den Rassen Labrador und Münsterländer, ihr Charakter vereint somit die Eigenschaften eines Hüte- und eines Jagdhundes, sorgfältig vom Menschen herausgezüchtet in vielen Jahrzehnten. Sie ist aber darüber hinaus auch ein Individuum mit einer ganz persönlichen Prägung und Geschichte, die wir leider nur fragmentarisch kennen. Wir wissen nicht wirklich, warum sie im Frühjahr 2016 im Tierheim landete, abgegeben von einer Familie mit Kindern. Wir wissen nicht was ihr zugestoßen ist, wie sie behandelt wurde, was sie durfte und was nicht, und so weiter. Mutmaßungen oder gar Schuldzuweisungen haben deswegen keine Basis.
Fest steht, das Gina ein sehr temperamentvoller Hund ist mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein, aber auch vielen Ängsten. Zu Hause ist sie ausgesprochen wachsam, quittiert ungewohnte Geräusche mit Knurren oder leisem „Wuff“. Und sie sucht häufig den Körperkontakt mit uns, am liebsten beim Kuscheln auf der Couch oder im Bett. Und wehe, einer von uns (besonders Heike) oder gar BEIDE verlassen das Haus – dann ist Gina geradezu verzweifelt. Ganz anders ist sie beim Spazierengehen. Dann geht sie ganz in ihrer Rolle als Hüterin auf: Ständig läuft sie einige Meter voraus, vergewissert sich ständig, dass der „Trupp“ bestehend aus Frauchen, Herrchen und Lissy ihr auch folgt und inspiziert gewissenhaft jede Abzweigung vom Weg, und sei sie noch so klein. Und sie ist ständig bereit, jede Bedrohung von ihrem Trupp abzuwenden.
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